John-Paul hat geschrieben:Diese Studie ist doch vollkommen lächerlich. Was ist denn hier die unabhängige Variable? Das Beten? In welcher Intensität? Und wie will man das messen? Und wurde für die 600 Probanden, für die angeblich nicht gebetet wurde, tatsächlich nicht gebetet? Und wie hat man das kontrolliert? Jeder, der sich ein wenig mit empirischer Forschung auskennt, könnte leicht eine ähnliche Studie konstruieren, bei der das glatte Gegenteil rauskommt.
Niemand kann beweisen, dass Gebete nicht funktionieren. Das ist beim Glauben ein gewichtiges Argument. Nun könnte man eine Gesamtstatistik vorlegen, die zeigt, dass - statistisch gesehen - Gott niemals eingreift. Dann kommen die ganzen Ausreden über Statistik zum Vorschein - wie Du sie jetzt vorträgst, ohne dass man weiß oder darüber nachdenkt, was die Statistik besagt. Denn im Zusammenhang mit dem Glauben sollte man eben nicht rational denken. Was dann passiert weiß ein Gläubiger oft ziemlich genau. Man kann für sich selbst also sagen: "Statistisch gesehen hilft Gott nicht, aber mir hat er individuell geholfen". Das geht immer!
Man glaubt also: Gott erfüllt nicht alle Wünsche - aber manche. Und man wird jede Denkweise und jede Studie ablehnen, die etwas anderes sagt. Da stellt man sich auch schon mal dumm, wenn es um Statistik geht. Oder lehnt pauschal ab, darüber rational nachzudenken. Was übrigens eines bedeutet: Der christliche Glauben sieht rationales Denken als den Feind an, und zwar nur aus dem Grund, weil der Glauben der Feind allen rationalen Denkens ist. Letztlich bedeutet dies: Alles, was zeigen könnte, dass die Welt nicht wenigstens in Details so ist, wie ich sie mir wünsche, ist feindlich gesonnen. Letztlich scheint hier ein reiner Egoismus durch: Ich will aber, dass die Welt wenigstens manchmal so ist, wie ich sie mir wünsche.
Franzl