Sorry für die lange Pause...
firebird hat geschrieben:So ist im 20Min-Blatt zu lesen, dass Leute welche die ZJ verlassen haben von verbliebenen ZJ konstant gemieden werden.
In einer Welt, wie heute, in der Tolezanz so hoch eingestuft wird, mutet die Haltung von ZJ diametral entgegengesetzt an, das ist mir klar.
Vielleicht zuerst ein paar grundsätzliche Überlegungen zu unserer Sichtweise, die sich auf das was Jesus und die frühen Christen praktizierten.bezieht.
Nach unserem Verständnis geht aus der Schrift u.A. deutlich hervor, welche Verhaltensweisen in Gottes Augen nicht toleriert werden. Auch darüber wird im Laufe einer (meist mehrjährigen) Bibelbetrachtung gesprochen.
Wenn nun jemand dies auch für sich als richtige Anbetung betrachtet, will und kann er/sie sich taufen lassen.
Wenn ich nun (oder mein Br. meine Sr.) Kenntnis davon bekomme -nicht durch „Überwachung“ - dazu später ein paar Sätze, dass jemand (vielleicht auch ich) aus der Gemeinde in der Gefahr steht, Gottes Anerkennung zu verlieren, weil er eine der bezeichneten Handlungen begeht, dann sehen wir es als Liebesdienst an dem anderen zu helfen um auf den richtigen Weg zu bleiben.
Galater 6,1Geschwister, wenn sich jemand zu einem Fehltritt verleiten lässt, sollt ihr, die ihr euch von Gottes Geist führen lasst, ihm voll Nachsicht wieder zurechthelfen. Dabei muss aber jeder von euch auf sich selbst achtgeben, damit er nicht auch in Versuchung gerät. Man wird sich aufrichtig und intensiv um jemanden bemühen. Wenn nun jemand (beispielsweise eine schwerwiegende) „Sünde“ nicht bereut muss er/sie nach biblischem Muster ausgeschlossen werden und wird dann gemieden.
(Weiter unten, die biblische Grundlage dafür, wie wir sie sehen)Hier muss man unterscheiden:
firebird hat geschrieben:dass Leute welche die ZJ verlassen haben von verbliebenen ZJ konstant gemieden werden
Es ist ein großer Unterschied, ob jemand, weil er (aus welchen Umständen auch immer) „müde“ geworden ist, nachlässt in all seinen christlichen Aktivitäten, sich vielleicht sogar zurückzieht oder ob jemand definitiv erklärt, dass er kein ZJ mehr sein will.
Wenn sich jemand bewusst dafür entscheidet kein ZJ mehr sein zu wollen, und dies auch so bei den Gemeindeältesten bekannt gibt, wird das anders betrachtet.
Manchmal hat so jemand dies bereits durch seine Lebensweise „besiegelt“ und möchte davon (z.B. durch Gespräche) auch nicht abgebracht werden. Dann wird dies ohne wenn und aber akzeptiert
Jemand der selbiges tut wird nach unserem Verständnis aber Gottes Wohlgefallen einbüßen. Als letzten „Liebesdienst“ kann man jemanden durch Kontaktentzug vielleicht wieder zur Umkehr bewegen.
Sollte diese Maßnahme getroffen werden müssen, hat aber daran niemand Freude, das ist sehr betrüblich.
firebird hat geschrieben:Solch eine zwischenmenschliche Katastrophe sei auch der Grund, weshalb viele ZJ einen Austritt nicht wagen.
Hierzu kann ich nichts Konkretes sagen. Bei fast 9 Mio. ZJ weltweit, mag es vielleicht einige geben, die in dieser traurigen Situation sind.
Die aus meiner Sicht bessere Option:
Sich an einen Vertrauten in der Gemeinde wenden. Vielleicht kann das, was nach einem mehrjährigen,
gründlichen Bibelkurs, das Leben so positiv verändert hatte, wieder an „Glanz“ gewinnen.
Nochmal. Der Gemeinschaftsentzug ist in der Tat eine schwerwiegende Maßnahme - die ihm/ihr helfen soll, wieder in Gottes Gunst zu stehen, die „größte aller möglichen Katastrophen“- sich das Missfallen Gottes zuziehen - nicht zu erleben.
firebird hat geschrieben:Ausserdem wird von einem Kontrollgeist berichtet, welcher ZJ bis in sexuelle Gewohnheiten hinein überwacht.
Ein dort herrschender Kontrollgeist ist für mich nachvollziehbar, denn ohne minutiöse Kontrolle wäre ein durchwegs konsequentes Meiden von ehemaligen ZJ gar nicht möglich.
Genauso wie Toleranz ist die persönliche Frieheit heute oft das am höchsten bewertete Gut.
Deshalb mögen gewisse Gepflogenheiten bei JZ befremdlich wirken.
Was manche möglicherweise als Kontrollgeist empfinden:
Es wird in unseren Publikationen, auf unserer Webseite oder in Ansprachen mitunter auch über christliches und unchristliches Verhalten gesprochen, wie das auch in der Bibel zu finden ist.
Dies umfasst die tägliche Lebensführung, die Unterhaltung und zwar eher selten, auch das Sexualleben.
Wenn nun beispielsweise vor dieser oder jener Form der Unterhaltung (z.B. Ansehen von Filmen welche Gewalt verherrlichen oder erotische Inhalte betonen), gewarnt wird, kann es sein, dass jemand sagt, hier beginnt Einschränkung der Freiheit und Kontrolle.
Ich würde das mit dem Vergleichen, wenn auf schädliche Inhaltsstoffe in Lebensmitteln hingewiesen
wird oder selbige sogar aus den Regalen genommen werden. Das würde niemand stören. Das würde man begrüßen.
Letztere Maßnahme hat allerdings keine Entsprechung in den Gemeinden.
Und was jeder in seinen vier Wänden tut, dafür ist er selbst verantwortlich vor Gott.
Wenn mir nun mein Freund und Bruder erzählt, er habe sich einen derartigen Film angesehen, der eindeutig christliche Werte verletzt, dann würde ich mit Ihm sprechen, aber ganz sicher nicht verbissen.....
Manche nennen dies vielleicht Kontrolle. Andere betrachten dies als Sorge und Interesse am (geistigen) Wohlergehen eines anderen.
Columba hat geschrieben:Also anders ausgedrückt: Auch Du lässt Deine Glaubensgeschwister Geburtstage feiern, wenn sie es wollen? Stimmt das so?
Im Prinzip gilt hier genauso das bereits von mir Geschriebene.
Die biblische Grundlage1.Korinther 5:9
11 Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Unzüchtiger ist oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber; mit einem solchen nicht einmal zu essen.
Matthäus 18:15-17, in der Elberfelder überschrieben mit „Verhalten gegen sündigende Brüder “ sagt Jesus
15 Wenn aber dein Bruder sündigt, so geh hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein! Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen.
16 Wenn er aber nicht hört, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit aus zweier oder dreier Zeugen Mund jede Sache bestätigt werde!
17 Wenn er aber nicht auf sie hören wird, so sage es der Gemeinde; wenn er aber auch auf die Gemeinde nicht hören wird, so sei er dir wie der Heide und der Zöllner!
Titus 3,10
10 Einen sektiererischen Menschen weise nach einer ein- und zweimaligen Zurechtweisung ab,
2.Johannes
9 Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn.
10 Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht!
11 Denn wer ihn grüßt, nimmt teil an seinen bösen Werken.
Herzliche Grüße
Beroer